Coach suchen und finden - aber richtig!

 

Es ist nicht einfach, im Coachingdschungel zu einem seriösen, gut ausgebildeten Coach zu finden, mit dem man zusätzlich auch noch gut kann. Da dies aber aber Ihr Mindestanspruch sein muss, wenn Sie einen Coach suchen, stelle ich in Anlehnung an die Wirtschaftswoche folgenden Leitfaden zur Verfügung.

 

Eignung prüfen

Die ungeschützte Berufsbezeichnung sowie die nicht standardisierten Qualifikationen zum Coach sind ein ungelöstes Problem. Dem Nachfrager bleibt nur, sich einen Gesamteindruck zu verschaffen: Welches Studium hat der Coach absolviert, welche Berufs- und Führungserfahrung bringt er mit, in welcher Branche kennt er sich aus? Welche Coaching-Ausbildung kann er vorweisen, und von wem lässt er sich selbst regelmäßig beraten? Welche Referenzen und beispielhaften Fälle kann er nennen?

 

Alleskönner meiden

Gute Coachs sind auf bestimmte Themen und oft auch auf besondere Branchen spezialisiert. Ihr Leistungsspektrum können sie konkret darlegen – und damit die Auswahlkriterien für ihre Aufträge. Ein Business-Coach gibt keine Pseudophilosophie von sich, sondern kümmert sich um spezifische Anliegen im beruflichen Kontext. Laut einer Studie von Marburger Wirtschaftswissenschaftlern geht es meist um die persönliche Entwicklung, das Führungsverhalten, die Kommunikationskompetenz oder neue Herausforderungen eines Klienten.

Ein seriöser Coach verfügt über ein Repertoire an Methoden, die er offen und verständlich erläutern kann. Der Marburger Coaching-Studie zufolge arbeiten Coaches mit einem Mix aus „kommunikativen“, „therapeutischen“ und „Feedback-Ansätzen“. Gemein sollte allen sein, dass sie das Bewusstsein und die Eigenverantwortung ihrer Klienten fördern. Denn der Coach unterstützt lediglich -dabei, selbst individuelle Lösungen zu finden. Manipulative Techniken widersprechen diesem Prinzip. Der marktschreierische Hinweis auf die „wissenschaftlich nachgewiesene Wirksamkeit“ einer Methode ist eher Anlass zur Skepsis.

 

Dränglern misstrauen

Vorsicht bei penetranten Werbe- und Nachfassaktionen! Bei einem seriösen Erstkontakt ist die Vertragsunterzeichnung nicht üblich. Der Klient erhält nach einem oft kostenlosen Vorgespräch ein schriftliches Konzept und Angebot – inklusive Bedenkzeit. Die Stiftung Warentest empfiehlt, Gespräche mit zwei, drei Anbietern zu führen: Liefert der Coach alle Informationen, die für die Entscheidung nötig sind, oder versucht er zu blenden? Und: Ist er sympathisch? Für ein erfolgreiches Coaching ist das essenziell.

 

Distanz wahren

Im Business-Coaching können persönliche Bereiche gestreift werden – sofern sie mit beruflichen Themen oder Zielen zusammenhängen. Intime Fragen wie das Sexleben eines Klienten gehören nicht dazu. Coaching ist keine Psychotherapie. Zudem stehen Coach und Klient nicht in einem Verhältnis von Meister und Schüler, sondern begegnen sich stets auf Augenhöhe.

 

Mass halten

Ein seriöser Vertrag schreibt keine Mindeststundenzahlen vor und ermöglicht dem Klienten jederzeit den Ausstieg, sollte er nach mehreren Sitzungen keinen Erkenntnisgewinn feststellen. Honorare für Einzelsitzungen sollten schriftlich fixiert werden. Der durchschnittliche Stundensatz liegt bei 180 Euro, bezahlt wird nur die beanspruchte Leistung.